Wie ich Frankreich kulinarisch erlebte | Blog von L&K Übersetzungen

Wie ich Frankreich kulinarisch erlebte



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Das Leben in Frankreich lernte ich bei meinen längeren Aufenthalten zur Genüge kennen! Und was ist Grundlage eines jeden Aufenthalts? Das Essen!

Mein französischer Gastvater - ich war damals Austauschschülerin - war Koch und Bäcker. Bereits am frühen Morgen duftete es im ganzen Haus verführerisch nach Croissants, Pains au chocolat und Brioches. Am Frühstückstisch stand eine große Tasse vor mir, die sogenannte „bol à café“. Diese wurde mit Kaffee und viel Milch gefüllt, dazu gab es dann selbstgemachte „Confiture“ auf das frisch gebackene Croissant oder die Brioche und fertig war das französische Frühstück.

Auf diese Weise gestärkt startete ich dann in den französischen Schultag. Die Mittagspause war relativ lang, so dass genug Zeit blieb, um das französische Schulmenü in Ruhe einzunehmen. Ich lernte schnell, dass man sich beim Essen in Frankreich niemals beeilt oder gar hetzt.

Übrigens haben französische Schüler in der Unterstufe immer am Mittwoch schulfrei. Auch viele französische Mütter arbeiten vier Tage in der Woche und sind am Mittwoch zuhause. Dieser Tag dient dann den Erledigungen, Arztterminen oder auch Freizeitaktivitäten – und natürlich für besonders ausgiebige Mahlzeiten.

Das Abendessen ist, auch heute noch, Familientreffpunkt. Gegessen wird grundsätzlich spät am Abend, ausgiebig und in aller Ruhe. Die Supermärkte haben lange geöffnet, und bis nach dem Einkaufen schließlich gekocht und gegessen wird, ist es oft 21 Uhr oder sogar später. Das war für mich anfangs schon ungewöhnlich, aber auch eine sehr positive Erfahrung. Damit das Essen nicht so schwer im Magen liegt, gibt es nach dem Essen eine „infusion“ (Kräuter-/Früchtetee). Diese „infusion“ genießt man zusammen mit einer kleinen Süßigkeit und dann ist die Mahlzeit beendet. Wir saßen aber oft noch lange um den Esstisch versammelt und haben uns unterhalten, viel gelacht und auch diskutiert.

Ja, das Bild, das man von Frankreich in sich trägt, hat einen wahren Kern: ein Baguette gehört einfach immer auf den Tisch! Und wer etwas davon möchte, der bricht sich einfach sein Stück ab. Dazu etwas Käse und hmmm… es darf geschlemmt werden!

Noch nie habe ich solche leckeren Croissants, Pains au chocolat oder Baguettes verzehrt wie in Frankreich. Und wenn ich erst an eine „Tarte au Citron“ oder „Tarte aux Pommes“ denke, dann möchte ich doch gleich meine Koffer packen und nach Frankreich reisen…

Au revoir et bisous, Ihre Claudia